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 Das Olivenöl der Gegend ist beliebt und von guter Qualität und bestimmt  die Küche der ganzen Region.
Durch den großen Höhenunterschied gibt es eine ausgedehnte Erntezeit, die von November im Tal bis zum Mai in den Bergen reicht. 
 Das Öl der Bergoliven gilt als das beste in der Region. Seit neuestem gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, die nachweisen, dass das Olivenöl aus Süditalien das gesündeste der Welt sei. 
Alles, was mit Oliven zusammenhängt, geht im Cilento noch nach traditionellen Muster. Es ist mühevolle Arbeit, die die Familie noch gemeinsam erledigt: Netze auslegen, Oliven sammeln und die gefüllten Säcke in eine der kleinen Ölmühlen bringen, um dann einen ganzen Jahresvorrat an kaltgepresstem Öl bester Qualität zu erhalten. 
Die Baumpflege ist nicht allzu schwierig, aber viel Kraft und eine gut funktionierende Kettensäge sind unerläßlich.
  
 Aber nichts ist besser, als mit diesem Holz und diesem Öl an einem Sommerabend zu grillen oder im Winter die gerade geernteten Maronen (Eßkastanien) am offenen Olivenholzfeuer im Kamin zu backen. 
Olivenbäume gibt es in unzähligen Variationen, aber gut gedeihen wollen nur die, die an das Klima des Cilento angepaßt sind. Die beste Sorte ist die Pisciottana , die, wie der Name schon sagt, in Pisciotta schon vor langer Zeit gezüchtet wurde. Die Pisciottana ist ein mächtiger Baum und er wird von allen Olivensorten am höchsten. 
 
Die Geschichte des Ölbaumes im Cilento
Der Olivenbaum ist vermutlich mit der Besiedlung durch die Griechen im 6. Jahrhundert v. Chr. importiert worden. Den ursprünglichen Baumbestand bildeten in erster Linie  Eichen, Kastanien, Erlen und Buchen. Olivenbäume aus diesen Gründerzeiten, wie man sie etwa in Israel bewundern kann, gibt es im Cilento nicht mehr, wohl aber Bäume und ganze Haine, die vor 600 oder 700 Jahren angelegt wurden und die bis heute das begehrte Olivenöl liefern. 
Erstaunlich bleibt für die Region, dass es eine traditionelle handwerkliche Nutzung des Olivenholzes nicht gibt. Es wird in erster Linie als sehr beliebtes Holz für den immer vorhandenen Kamin angesehen und ist für viele Familien die einzige Wärmequelle in den manchmal empfindlich kalten und stürmischen Wintertagen.
 
Kleine Olivenbiologie
Ölbaum oder Olivenbaum
  
                   Olea europaea 
                   Ölbaumgewächs 
                   Oleaceae
  
Die Blätter des Ölbaumes sind lanzettlich, ledrig und derb. Das Blattende ist zugespitzt, der Blattrand  ist glatt und manchmal leicht gewellt. Die Blattoberseite ist dunkelgrün bis graugrün und kahl, die Unterseite der Blätter dagegen grauweiss und mit schuppenförmigen Haaren besetzt. Am Spross sind die Blätter gegenständig angeordnet. 
Die Gattung umfaßt etwa 20 Arten weltweit, von denen der wichtigste der gewöhnliche Ölbaum ist, dessen zahlreichen Sorten das Olivenöl liefern. Die Früchte schmecken frisch gegessen sehr bitter und müssen deshalb erst mit Natronlauge behandelt werden, bevor man sie als ganze Oliven   in ihrem eigenen Öl konservieren kann. Auch das Holz ist begehrt für Schnitz - und Drechslerarbeiten. Im Cilento selbstverständlich gehört Olivenholz zum sommerlichen Grillfest und im Winter stapelt sich ein Vorrat neben dem Kamin. 
Der Olivenbaum wächst langsam. Nach etwa 10 Jahren trägt er die ersten Blüten, aber eine lohnende Ernte dauert dann noch 20 Jahre oder länger. Eine ausgewachsene Olive bringt es auf 10 m Höhe und der Stamm kann einen Durchmesser von einem Meter erreichen. Olivenbäume werden sehr alt und ein 500 jähriger Baum ist im Cilento keine Seltenheit. 
Die Bodenansprüche der Olive sind nicht hoch, aber Staunässe mag sie nicht. Am besten gedeiht sie auf lockerem, fruchtbarem Lehmboden. 
 
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