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Ölbaum

Wissen über Oliven

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Sorte Pisciottana

Olivenbotanik

Ölbaum oder Olivenbaum
Olea europaea subspezies europea
Ölbaumgewächs
Oleaceae

Ausbreitung

Der Olivenbaum ist ein typischer Vertreter subtropischer Hartlaubgewächse, der in diesen Klimaten gedeihen kann. Der Olivenbaum ist nicht winterhart, aber Hitze und Trockenheit kann er gut vertragen. Wir finden ihn deshalb in allen Ländern rund ums Mittelmeer und in den arabischen Ländern bis zum Himalajagebiet. Er wurde in der neueren Zeit auch nach USA (Kalifornien), Australien und Südafrika gebracht. Ob sein Ursprungsland aber der Mittelmeerraum ist, gilt als nicht nachgewiesen.

Sorten

Der Olivenbaum in allen Mittelmeerländern umfaßt tausende von verschiedenen Sorten, jede Bodenbeschaffenheit, jede klimatische Variation hat im Laufe der Jahrhunderte dafür gesorgt, daß sich manchmal, auf wenige Quadratkilometer beschränkt, eine Sorte auf Dauer anpassen konnte.
Diese Sorte gehört dann für wenige Dörfer zur bevorzugten Wahl, aber 10 km nördlich oder südlich kann dies schon wieder eine andere Sorte sein.
Da Olivenkerne durch Vögel verbreitet werden, kann man erst in den neueren Olivenhainen von gleichen Sorten sprechen.
Sorte Pisciottana Für die Region und den Nationalpark Cilento gilt dies besonders, weil die Landschaft mit ihren großen Höhenunterschieden und Klimaten (Meernähe) auch verschiedene Olivensorten benötigt und diese selbst durch natürliche Auslese und Zucht von Menschenhand hervorgebracht hat.
So wächst die Sorte Pisciottana in den umliegenden Dörfern um Pisciotta auf einer Höhe bis 500 m NN und hat sich als griechisches Erbe zu einem riesigen bis über 2000 Jahre alt werdenden Baum entwickelt, der sehr gutes Öl und alternierend reiche Ernte liefert.
Lokale Sorten wie:

  1. Aitanella
  2. Aspirina
  3. Aurelia
  4. Biancolilla
  5. Caiazzana
  6. Cammarotana
  7. Carpellese
  8. Cersegna
  9. Cicinella
  10. Cicione
  11. Cornaiola
  12. Corneglia
  13. Cornia
  14. Corniola
  15. Curatora
  16. Femminella
  17. Formichella
  18. Groia
  19. Grossale
  20. Marinella
  21. Marinese
  1. Nostrale
  2. Ogliara
  3. Ogliarola
  4. Ogliastro di Torre Orsaia
  5. Oliva bianca
  6. Oliva Torsa
  7. Olivastro di Palma
  8. Olivella di Alife
  9. Olivella di Carife
  10. Olivella di Grottaminarda
  11. Olivella appuntita
  12. Olivo di Perdifumo
  13. Olivo di S.Giorgio
  14. Olivo di S.Stefano
  15. Olivone
  16. Ortice
  17. Ortice gentile
  18. Ortolana
  19. Pampagliosa
  20. Pendolino
  21. Perciasacchi
  1. Picholine
  2. Pisciottana
  3. Pizzulella
  4. Provenzale
  5. Racioppa
  6. Racioppella
  7. Ravece
  8. Ritonnella
  9. Rizzitella
  10. Romanella
  11. Rosciola
  12. Rotondella
  13. Ruveia
  14. Salella
  15. Salella del Cilento
  16. Sanginara
  17. Santa Maria
  18. Tenacella
  19. Tonda
  20. Toskanella
  21. Vigna della Corte

tragen zuweilen den Namen der Ortschaft, in der sie entstanden sind.
Aber schon wenige Kilometer entfernt im Alentotal, gedeihen diese Bäume nicht mehr so gut.
Umgekehrt aber gedeihen Bäume aus der Toskana nicht so gut auf dem Boden dieser Pisciottana oder einer Olivo di Perdifumo. (Siehe auch untere Tabelle).

Beschreibung

Olivenbäume können also aufgrund der vielen Sorten nur sehr allgemein beschrieben werden, wobei alle Angaben beim näheren Hinschauen stark abweichen können.


BlätterOlivenblatt

Die Blätter der Olive sind lanzettlich (schmal bis fast oval) und variieren auch in der Länge. Alle haben einen glatten Rand. Die Blattoberseite ist dunkelgrün bis graugrün und lederartig glatt. Die Unterseite dagegen ist grauweiss und mit schuppenförmigen Haaren besetzt. Manche Blätter von Oliven sind gerade, bei manchen Sorten sind sie gebogen. Stets sind sie gegenständig am Sproß angeordnet.

Baumform

Auch die Baumform variiert. Für unser Auge wird jeder Olivenbaum sehr groß ( 10 m ), hat eine schirmförmige, weitausladenden Krone und eine stark rissige graue Rinde. Andere Sorten dagegen haben eine eher kugelförmige Krone und wenige starke und viele dünne Zweige. Und sie erreichen niemals das Alter und die Höhe unserer wahrscheinlich noch biblischen Vorstellung.


Die OlivenblüteOlivenblüte

Die Olivenblüten aller Sorten haben die Rispenform gemeinsam. Bei einer Sorte sind die Rispen lang und die Einzelblütchen von weißer Farbe sind locker daran verteilt, bei anderen ist die Blütenrispe kurz und die weissen Blütchen sitzen eng aneinander. Sie bestehen aus 4 Kelchblättern und vier Kronblättern, die die zwei Staubgefäße umgeben. Die Olive ist einhäusig und zweigeschlechtlich, so wie der Apfelbaum bei uns. Die Blüte hat also männliche ( Staubgefäße ) und weibliche ( Stempel ) Teile. Sie wird vom Wind bestäubt und ist auf Fremdpollen ( Xenogamie ) angewiesen.


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Die Früchte der OliveOliven am Zweig

Die Größe und Farbe der Früchte ist sehr unterschiedlich. Es gibt reife grüne viele dunkle Schattierungen bis hin zu schwarzlila Oliven mit unterschiedlichen Mengen von Fruchtfleisch. Auch das Äußere des harten Kerns reicht von schmal und spitz über oval bis fast kreisrund.
Aus allen kann man Öl gewinnen und seine Zusammensetzung ändert sich nicht.
Trotzdem werden die größeren Oliven mit dem größeren Fleischanteil als Einlegesorte zu diesem Zweck angebaut und andere für die reine Ölgewinnung, manche aber auch für Dekoration und Windschutz.
Die Reife der Früchte hängt wieder von der Höhenlage und den übrigen klimatischen Einflüssen ab, sodaß in höheren Lagen noch im Mai geerntet wird, während die Ernte in tieferen, wärmeren Lagen und bei fruchtbarem Boden schon Ende Dezember abgeschlossen wird.


Bodenansprüche und Pflanzung

Olivenbäume gedeihen auf beinahe jedem Boden. Mit ihren mächtigen weit auslaufenden, aber auch bis auf 6 m Tiefe reichenden Wurzeln finden sie immer Wasser für ihr Wachstum.Sorte Pisciottana Sie mögen keine Staunässe, die in wenig luftigen Böden ( Ton, Lehm ) ihre Wurzeln zerstört. Oliven wollen in gebührendem Abstand stehen ( 7x7 m ) und brauchen Licht und Luft.
Ihr größter Feind ist die Kälte. Schon wenige Grade unter Null richten großen Schaden an. Eine weitere Gefährdung stellen Waldbrände dar. Hat ein Olivenbaum zu brennen begonnen, dann brennt das ölhaltige Holz bei hohen Temperaturen auch die benachbarten Oliven nieder.


Olivenbaumpolitik

Seit mehr als 20 Jahren hat sich das Gesicht des Olivenbaumbestandes in Italien Sorte Pisciottana(natürlich auch in Spanien und in Griechenland) geändert.
War bisher das Produkt des Olivenbaumes für den örtlichen Eigenbedarf bestimmt, für die Versorgung in den Städten, so änderte sich das sehr schnell durch den Ausbau des Handels mit Olivenöl und die dazu gehörigen europäischen Richtlinien.
Wissenschaftliche Erkenntnisse über den Gesundheitswert des Olivenöls machten es zum Exportartikel.
Mit Subventionsgeldern wurden große Olivenbaumpflanzungen angelegt, die in der ebenen Fläche maschinell bearbeitet werden konnten. Qualitätsmerkmale für Olivenöl wurden erstellt und Olivenöl in jeden Supermarkt Europas transportiert.
Auch im Cilento begann man sich umzustellen und ganze Flächen mit Oliven zu bepflanzen, die sowohl als ertragreich als auch „maschinentauglich” galten.
Subventionen wurden nach Anzahl der gepflanzten Olivenbäume bezahlt. Auch wurden Subventionen nur bei einer Anbaufläche von über 10 ha bezahlt.
In den Richtlinien ist ausdrücklich davon die Rede, daß Olivenbäume, die ein höheres Alter als 40 - 50 Jahre haben, nicht mehr als wirtschaftlich gelten.
Die Folgen für die kleinen Besitzer von Olivenbäumen in den Bergen sind fatal: Der regionale Markt ist von den großen Ölproduzenten besetzt und eine Vermarktung nur noch zu Billigpreisen möglich.
Olivenbesitzer mit großen, alten und schönen Olivenbäumen, die fast ausschließlich in Handarbeit auf oft schwierigem Gelände geerntet und gepflegt werden, verlieren jeglichen finanziellen Anreiz für ihre Arbeit.
Dabei liefern sie, im Gegensatz zu den Olivenplantagen, wirklich biologisch sauberes Olivenöl. Dort nämlich, wo große Flächen mit zwar subventionierten und schnell tragenden, aber nicht angepaßten Sorten bepflanzt wurden, ist der regelmäßige Einsatz von Spritzmitteln unumgänglich und kann mit den entsprechenden Maschinen an den kleinerwüchsigen Bäumen flächendeckend erledigt werden.
Ein Olivenbauer mit 50 oder auch 100 zehn Meter hohen Bäumen hat dies nicht nötig, denn seine Bäume haben schon 200 oder auch 2000 Jahre Oliven gebracht ohne jede Chemie. Der alte Baum ist angepasst und nicht - wie das Alter zeigt - krankheitsanfällig.
Die Ernte wird dann zwar stark alternieren, aber die Qualität des Bergöls hat ein Gütesiegel: frei von aller Chemie.
Trotzdem ist es fraglich, ob diese alten Bäume nicht doch dem wirtschaftlichen Druck weichen müssen, denn schon allein die Pflege einer solchen Olive ist schwere Arbeit.
Immer häufiger sieht man Olivenhaine, die aufgegeben wurden und die das Opfer des nächsten Macchiabrandes sein werden.
Seit dem letzten Jahr hat die EU ihre Subventionen für die Olivenpflanzungen eingestellt. Und es bleibt zu hoffen, dass der regionale Markt sich zugunsten dieser alten Bäume wieder einpendelt, denn jeder im Cilento weiß, wo es das beste Olivenöl gibt: Dort, wo man noch schattige Olivenhaine findet, wo man vor einem Baum stehen bleiben kann und sich überlegen kann, welche Zeiten er durchlebt und überlebt hat. Er hat dem Olivenöl den Namen » Grünes Gold « eingebracht und den Cilentanern ein langes Leben.

 

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Dieser Zweig stammt von einer Pisciottana

Auswahl aus den 500 Olivensorten

Dieser Zweig stammt von einer Pisciottana
    Abruzzo
  1. Dritta
  2. Gentile del Chieti

  3. Basilicata
  4. Majatica

  5. Campania
  6. Rotondello
  7. Carpellese
  8. Cornia
  9. Pisciottana
  10. Ogliarola
  11. Olivella
  12. Ravece
  13. Salella

  14. Calabria
  15. Zinzifarica
  16. Carolea

  17. Lazio
  18. Carboncella
  19. Canino
  20. Itrana
  21. Leccino
  22. Raja
  23. Rosciola

  24. Liguria
  25. Taggiasca
  26. Lavagnina
  27. Colombaia
  28. Pignola
  29. Merlina
  30. Pinola
  31. Rossese
  32. Razzola
    Lucania
  1. Nostrale oder Ogliarola
  2. Palmarola oder Fasolina
  3. Augellina
  4. Rapollese di Lavello

  5. Marche
  6. Ascolana
  7. Frantoio
  8. Leccino
  9. Sargano

  10. Molise
  11. Gentile di Larino
  12. Saligna di Larino
  13. Cellina di Rotello
  14. Olivastra di Montenero
  15. Cerasa di Montenero
  16. All'acqua di Montenero

  17. Puglia
  18. Carotina
  19. Ogliarola Barese oder Paesana
  20. Pizzuta
  21. Nasuta
  22. Provenzale Oder Peranzana
  23. Marinese
  24. Cima di Mola oder di Monopoli
  25. Leccese
  26. Cellina Barese

  27. Gardasee
  28. Frantoio
  29. Casaliva
  30. Gargnano
    Toscana
  1. Frantoio oder Razzo
  2. Leccino
  3. Morcone
  4. Cuoricino
  5. Gremignolo di Montecatini
  6. Maurino
  7. Moraiolo
  8. Ogliarola Seggianese

  9. Salento
  10. Cellina di Nardò
  11. Oliarola di Lecce
  12. Ciliero
  13. Monopolese
  14. Racioppa

  15. Sardegna
  16. Pizz'e Carroga
  17. Bosana

  18. Sicilia
  19. Biancolilla
  20. Moresca
  21. Ogliarola Messinese
  22. Passalunara
  23. Santagatese

  24. Veneto
  25. Casaliva

  26. Umbria
  27. Dolce Agoglia
  28. Frantoio
  29. Leccino
  30. Moraiolo

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